MBSR ist die Abkürzung für den englischen Begriff Mindfulness Based Stress Reduction, was in etwa mit achtsamkeitsbasierter Stressreduktion übersetzt werden kann.
MBSR vereinigt verschiedenste Methoden und Techniken mit dem Ziel Achtsamkeit zu fördern und damit negativ erlebten Stress oder Leiden zu reduzieren. Dies unabhängig davon, was diesen Stress, dieses Leiden verursacht hat: Krankheit, Beziehungen, Verlust, Arbeit, Angst etc.

MBSR wurde in den 90er Jahren vom amerikanischen Verhaltensmediziner Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn an der Stress Reduction Clinic der Universität von Massachusetts in Worcester, USA entwickelt. MBSR findet seitdem an über 250 Kliniken verschiedener Ausrichtungen und an Gesundheitszentren in den USA seine erfolgreiche Anwendung. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird das Programm zunehmend und mit Erfolg eingesetzt. Kabat-Zinn hat seine eigenen Erfahrungen, die er in längjähriger, vielfältiger Achtsamkeitspraxis erworben hat, in das MBSR-Programm einfliessen lassen. MBSR ist völlig religionsunabhängig, auch wenn es seine Wurzeln im Buddhismus hat. Es verlangt kein Glaubensbekenntnis, sondern ‚nur’ den Willen, die Zeit und das Durchhaltevermögen, sich auf eine interessante Praxis einzulassen.

Einem MBSR-Kurs geht ein Gespräch mit der Lehrerin/dem Lehrer voraus. Ziel des Gespräches ist die Klärung der Motivation, die Information über den Kurs, die Prüfung ob gesundheitliche oder persönliche Hinderungsgründe bestehen und das gegenseitige Kennenlernen.

MBSR-Kurse dauern in der Regel acht Wochen. Pro Woche findet ein rund zweieinhalbstündiges Treffen der Kursgruppe statt. Es werden folgende Achtsamkeitsübungen erlernt:

• Achtsames Wahrnehmen des ganzen Körpers (body-scan)

• Sitzmeditation

• Gehmeditation

• Achtsame Körperarbeit (Sanfte und gut durchführbare Übungen aus dem Hata-Yoga)

• Achtsamkeitsübungen für den Alltag

In Kurzvorträgen und gemeinsamer Diskussion werden Übungen und gemachte Erfahrungen vertieft. Am Ende der sechsten Kurswoche findet am Wochenende ein ganzer Kurstag statt.

Im Kurs wird Hintergrundwissen zur Stressentstehung sowie Stressbewältigung erarbeitet. Die praktischen Übungs- und die Theorieeinheiten sind so miteinander verknüpft, dass die Teilnehmenden lernen, zunehmend alternative Möglichkeiten und kreative Verhaltensweisen zu entdecken, mit denen sie positive Veränderungerungen für ihr Leben und ihre Gesundheit erreichen können.

Die Kursteilnehmer erhalten detaillierte Kursunterlagen und Übungs-CDs mit gesprochenen Übungsanleitungen für die tägliche Übungszeit (rund 40 Minuten) zu Hause.

Der Kurs endet nach acht Wochen und wird in einem persönlichen Abschlussgespräch mit dem Lehrer ausgewertet. Wer möchte, kann später an den in lockerer Folge angebotenen Übungsabenden teilnehmen.

Das intensive Achtsamkeitstraining entfaltet Wirkung im Alltag eines jeden Teilnehmenden: Dadurch, dass sie lernen mehr in Berührung zu sein mit dem was ist, lernen sie anders mit sich, ihrer Umwelt, ihren Schmerzen, Stress, Sorgen, Ängsten etc. umzugehen.

Ein MBSR-Kurs vermittelt neben theoretischem Wissen vor allem Anleitung zur eignen Praxis. Für den Kurs ist das eigene Üben der Teilnehmenden sehr wichtig. Die Teilnehmenden sollen deshalb bereit und in der Lage sein, sich neben dem Kurs auf eine intensive Vor- und Nachbereitung einzulassen.

• Bereit sein heisst, täglich die notwendige Zeit für die Praxis von rund 40 Minuten aufzuwenden und an allen Kursdaten teilzunehmen.

• In der Lage sein heisst, dass man die Kraft und die Selbstdisziplin für die Praxis und die Kursteilnahme aufbringen kann. Für Menschen mit aktuellem Suchtproblem, nach kräftezehrender Krankheit oder während stark beanspruchenden Therapien ist der Kurs nicht geeignet.

© by Stephan Ebner, Basel

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